Von P wie "Payment Guarantee" bis R wie "Rückzahlung"

Von Packliste bis Prozentpunkt.

PacklisteEine Packliste ist eine strukturierte Anordnung von Objekten einer Sendung von Waren. Sie dient zur genaueren Bestimmung des Umfangs und der Art der Ware und wird mitgesendet zur Überprüfung der Vollständigkeit der Warensendung durch den Warenempfänger, sowie zur korrekten und vereinfachten Verzollung.

Es wird angegeben:

    Transportart
    Ware
    Menge (Stückzahl, Liter usw.)
    Masse (meist in Brutto und Nettoangaben)
    Wert der Ware (ist eine Kann-Angabe)

Im Gegensatz zur Stückliste muss der Inhalt einer Packliste funktionell nicht voneinander abhängig sein, d.h. die enthaltenen Teile, Baugruppen und Erzeugnisse müssen nicht (können aber) zur Herstellung eines gemeinsamen Endproduktes nötig sein. Der Inhalt einer Packliste kann also willkürlich nach der Gebindegröße oder den Anforderungen des Absenders bzw. Empfängers zusammengestellt sein.
ParallelkreditParallelkredite (englisch „parallel loans“) sind im Bankwesen Kredite, bei denen mindestens zwei rechtlich voneinander unabhängige Kreditverträge mit einem Kreditnehmer für denselben Verwendungszweck geschlossen werden.
Payment Guaranteesiehe Zahlungsgarantie
Performance BondVertragserfüllungsbürgschaft (engl. performance bond) ist im Bankwesen ein Avalkredit, bei welchem die haftende Bank sicherstellt, dass ein Vertragspartner (Bankkunde) seine aus einem Vertrag gegenüber einem Dritten übernommenen Verpflichtungen erfüllen kann.
Politisch exponierte Person (PEP)Eine politisch exponierte Person (PEP) ist ein Politiker oder eine Person im unmittelbaren Umfeld eines Politikers, die bezüglich Geldwäsche strengeren Anforderungen als ein Normalbürger unterliegt.

Nach den Vorschriften über Geldwäsche muss der Betreiber einen „Risk-Based“ Ansatz verfolgen. Dies gilt auch für Maßnahmen zur Identifizierung einer Person als politisch exponierte Personen. Durch die Prüfung einer Liste kann man schließen, dass eine Person eine politisch exponierte Person sein kann. Die weltweit größte PEP-Datenbank von 1,4 Millionen Counterparties liefert Accuity, Teil der Relx Gruppe.
Politische RisikenPolitische Risiken umfassen staatliche/behördliche Maßnahmen, kriegerische Ereignisse, Aufruhr oder Revolution (sog. „allgemeiner politischer Schadensfall“), Transferstopp (nicht durchführbare Konvertierung oder Beschränkung des Transfers der vom Schuldner in Landeswährung eingezahlten Beträge durch Einschränkung des zwischenstaatlichen Zahlungsverkehrs), Unmöglichkeit der Vertragserfüllung aus politischen Gründen (siehe Moratoriumsrisiko) oder der Warenverlust vor Gefahrenübergang durch Beschlagnahme oder Zerstörung gehören zu den politischen Risiken eines Exports und können versichert werden. Der allgemeine politische Garantiefall tritt dann ein, wenn gesetzgeberische oder behördliche Maßnahmen im Ausland die Erfüllung der vertraglich vom Exporteur geschuldeten Lieferungen und Leistungen ganz oder teilweise verhindern und dem Exporteur die Forderungen daher nicht zustehen. Voraussetzung hierfür ist, dass der Versand bereits begonnen hat.
PostlaufrisikoBei Akkreditivgeschäften besteht das sog. Postlaufrisiko. Bis zur fristgerechten Präsentation der Dokumente trägt der Begünstigte das Verlustrisiko der Dokumente. Die eröffnede Bank und eine eventuell bestätigende Bank müssen auch ohne Vorlage von Dokumenten honorieren oder negozieren, wenn konforme Dokumente auf dem Weg von der benannten Bank bis zur eröffnnenden Bank oder eventuell bestätigenden Bank verloren gegangen sind.
PRI-DeckungPRI steht für Private Risk Insurance. Es handelt sich um eine Kreditversicherung privater Anbieter (z.B. Sovereign, Zurich, Lloyds, AIG oder Chubb). Die PRI ist für die Deckung politischer Risiken wie den KT-Fall (siehe KT-Risiko), Krieg, Enteignung oder sonstige staatliche Eingriffe aber auch bei Nichtzahlungsrisiken staatlicher und quasistaatlicher Kreditnehmer geeignet. PRI-Policen sind keine Garantien und können daher nicht „on first demand“ in Anspruch genommen werden.  
PrivatbankenPrivate Banken (auch: Privatbanken) sind Kreditinstitute, die privatrechtliche Rechtsformen aufweisen und deren Gesellschafter weder die öffentliche Hand noch Mitglieder einer Genossenschaft sind.
Progress PaymentProgress Payment oder Fortschrittszahlung bezeichnet die Auszahlung eines Darlehens pro rata des innerbetrieblichen Produktionsfortschritts. Die angefallenen Herstellungskosten des Exporteurs werden damit in Form von Abschlagszahlungen zeitnah beglichen.
ProjektfinanzierungUnter Projektfinanzierung (englisch project finance) wird die strukturierte Finanzierung einer wirtschaftlich und zumeist rechtlich abgrenzbaren, sich selbst refinanzierenden Wirtschaftseinheit von begrenzter Lebensdauer verstanden. Die Projektfinanzierung bildet damit den Gegenentwurf zur klassischen Unternehmensfinanzierung (englisch Corporate-credit-rating-based-financing).
ProlongationEine Prolongation (lateinisch prolungare, „verlängern“) ist allgemein die Verlängerung der ursprünglichen Geltungsdauer eines Vertrags und speziell im Bankwesen die Vertragsänderung eines Kreditvertrags, bei welcher der Fälligkeitszeitpunkt unter Beibehaltung der übrigen Kreditbedingungen hinausgeschoben wird.
Promissory Notesiehe Solawechsel
Protracted default„Protracted default“ bezeichnet die Nichtzahlung innerhalb von einem Monat nach Fälligkeit. Siehe auch wirtschaftliche Risiken. 
ProzentpunktDer Begriff Prozentpunkt ist ein sprachliches Hilfsmittel zur Bezeichnung des absoluten Unterschiedes zwischen zwei relativen Angaben, die in Prozent vorliegen. Prozentpunkte werden meist im Zusammenhang mit Statistiken verwendet, beispielsweise bei Vergleichen von Wahlergebnissen oder wirtschaftlichen Daten.

Die Bezeichnung kann hilfreich sein, um einen absoluten Vergleich zweier in Prozentschreibweise vorliegender Angaben sprachlich eindeutig vom relativen Vergleich zu unterscheiden. 

Von Rahmenkreditvertrag bis Rückzahlung.

RahmenkreditvertragRahmenverträge sind Vereinbarungen von Banken mit ausländischen Kreditnehmenrn (meist Auslandsbanken) über die Vergabe von Einzelkrediten zur Finanzierung von Ausfuhrgeschäften.   Die Rahmenkreditvereinbarungen beinhalten u.a. die Voraussetzungen für die Gewährung dieser Einzeldarlehen (z.B. Mindestauftragswert, Hermes-Deckung ) und die generellen Regelungen und Bedingungen, denen die abzuschließenden Einzelkredite unterliegen (z.B. Methoden der Zinsfestlegung, Besicherung, Informationspflichten des Kreditnehmers, Kündigungsrechte des Kreditgebers etc.). Durch diese Standardisierung wird der Abschluß von Einzeldarlehen wesentlich vereinfacht und beschleunigt. 
RatingUnter Rating versteht man im Finanzwesen die ordinal skalierte Einstufung der Bonität eines Wirtschaftssubjekts (Unternehmen, Staat) oder Finanzinstruments. Die Einstufung wird in der Regel von einer Ratingagentur oder einem Kreditinstitut vorgenommen. Als Rating wird sowohl das Verfahren zur Ermittlung der Bonitätsstufe als auch dessen Ergebnis bezeichnet. Die Skala der vergebbaren Bonitätsnoten wird auch als „Ratingskala“, die vereinbarten Kürzel für die Bonitätsnoten als „Ratingcode“ bezeichnet.
RatingagenturRatingagenturen (englisch Credit rating agency, CRA) sind private Unternehmen, die gewerbsmäßig die Kreditwürdigkeit (Bonität) von Unternehmen aller Wirtschaftszweige, Finanzinstrumente, Finanzprodukte, Forderungen sowie von Staaten und deren untergeordneten Gebietskörperschaften mit einem Rating bewerten.
RatingstufenDie Ratingklassen – in der Kapitaladäquanzverordnung (CRR) „Ratingstufen“ genannt – sind jeweils durch Ratingsymbole (Ratingcodes) gekennzeichnet. Es ist ein von Ratingagenturen verwendeter Buchstabenschlüssel, der das Ausfallrisiko eines Schuldners darstellt und somit eine einfache Beurteilung der Bonität erlaubt. Der Ratingcode ist Ergebnis des Ratingprozesses. Jedem Ratingsymbol ist eine individuelle Definition zugeordnet. S&P definiert die Bestnote AAA (Triple A) als „das höchste von S&P vergebene Rating, wobei die Fähigkeit, Zinsen und Kreditbetrag zurückzahlen zu können, als extrem hoch eingestuft ist.
Rating OutlookDer Rating Outlook (Ausblick) ist eine Stellungnahme zur wahrscheinlichen Richtung, in der sich ein Rating kurzfristig, mittelfristig oder sowohl kurzfristig als auch mittelfristig entwickeln wird.
ReferenzzinssatzDer Referenzzinssatz ist im Bankwesen ein Zinssatz, der von neutraler Stelle institutsübergreifend täglich für eine bestimmte Währung und Zinslaufzeit ermittelt wird und im Nichtbankensektor als Bezugs- und Orientierungsgröße anerkannt ist.
RefinanzierungRefinanzierung (englisch refinancing, funding) ist bei Kreditinstituten der Fachausdruck für die Kapitalbeschaffung zur Finanzierung des Aktivgeschäfts.
RefinanzierungskostenRefinanzierungskosten sind der Aufwand, den die Kreditinstitute für die Refinanzierung ihres Aktivgeschäfts zu tragen haben.
RembourskreditDer Rembourskredit ist im Bankwesen eine besondere Form des Akzeptkredits, dem ein grenzüberschreitender Warenhandel zugrunde liegt.
RespekttagAls Respekttag (-e; lat./ital. Respiro; auch „Respittage“, „Respecttage Diskretionstage, Verzugstage, Faveurtage, Nachtage, Ehrentage, Gnadentage, days of grace, days of respite“) wird eine Frist (Respirofrist) bezeichnet, innerhalb derer eine erbrachte Leistung noch als rechtzeitig angesehen wird (z. B. Zahlungsfrist nach dem Verfallstag eines Schecks oder Wechsels).

Der Gläubiger verzichtet während dieser Frist auf die Geltendmachung möglicher negativer Folgen (z. B. Zahlungsverzugsfolgen) gegen den Schuldner. Die Gewährung von Respekttagen kann unter Umständen mit Nachteilen für den Gläubiger verbunden sein, wenn der Schuldner während dieser Frist zahlungsunfähig wird.

Respekttage sind in verschiedenen Handelsbräuchen (Usance) und auch in den verschiedenen Gesetzen weltweit bekannt, da Zahlungen erfahrungsgemäß verspätet eingehen können. Aus „Respekt“ für den Geschäftspartner wird auf eine allzu strenge Einhaltung eines Zahlungstermins verzichtet. Zudem differiert die Zahlungspünktlichkeit zwischen den einzelnen Schuldnern und Ländern.
Revolvierendes AkkreditivMit einem revolvierenden Akkreditiv ist ein Akkreditiv gemeint, das nach Ausnutzung wiederauflebt und durch den Exporteur neu ausgenutzt werden kann. Es wird zwischen zwei Grundformen dieses Akkreditivs unterschieden:

 (i)   das einfach revolvierende Akkreditiv
 (ii)  das kumulativ revolvierende Akkreditiv

Bei einem revolvierenden Akkreditiv würde sich die eröffnende Bank gegenüber dem Exporteur verpflichten, in einem bestimmten Zeitraum (zum Beispiel einem Monat) ordnungsgemäße Dokumente bis zu einem Wert von X aufzunehmen. Nach Ablauf des Kalendermonats könnte der Exporteur im Folgemonat erneut Dokumente unter dem Akkreditiv einreichen, bis entweder ein im Akkreditiv genannter Gesamtbetrag erreicht ist oder das Akkreditiv durch Fristablauf ungültig wird. Beim kumulativ revolvierenden Akkreditiv könnte der Exporteur in den Folgeperioden auch die Akkreditivbeträge ausnutzen, die in den Vorperioden nicht genutzt wurden, beim einfach revolvierenden Akkreditiv verfallen die nicht ausgenutzten Beträge.

In der Praxis hat diese Akkreditivform keine Bedeutung. Da bei einem revolvierenden Akkreditiv die eröffnende Bank die Kreditlinie des Importeurs in Höhe der maximal errechneten kumulierten Ausnutzungen über die gesamte Kreditlaufzeit belasten würde (und entsprechende Kreditprovisionen vereinnahmen müsste), ist diese Abwicklungsform für Importeure i. d. R. nicht interessant.

Für die Abwicklung regelmäßig vorkommender Lieferungen wird üblicherweise durch den Importeur eine langfristige Zahlungsgarantie zugunsten des Exporteurs bei der Hausbank des Importeurs beauftragt.
Rückzahlungsiehe Tilgung