X-Tron Aktuell - März-April 2021

Unsere Transaktionen im Fokus

  • Wir haben uns ganz besonders über die bisher größte Finanzierungsanfrage (von circa 100 Mio. Euro) gefreut, die wir erfolgreich über unseren digitalen Marktplatz vermitteln konnten. Der Exporteur hat unsere Plattform genutzt, weil seine Hausbanken ihm für diesen großen Betrag und wegen einer unzureichenden Deckung durch die ECA keinerlei Finanzierung bieten konnten. Die Resonanz von Bankenseite war sehr groß. Über 25 namhafte Banken (darunter 4 der 10 größten Banken Europas) haben die Anfrage im Detail geprüft und 3 davon ein Angebot abgegeben. Der Exporteur war sehr zufrieden, denn mit unserer Hilfe konnte er mit einem Zeitaufwand von weniger als 30 Minuten gleich mehrere interessante Finanzierungsangebote bekommen. Mit diesen kann er nun aus einer starken Position heraus an einer wichtigen Ausschreibung vor Ort teilnehmen. Wir sind davon überzeugt, dass der Exporteur ohne X-Tron mehrere Tage oder sogar Wochen hätte aufwenden müssen und vermutlich trotzdem keine passenden Angebote erhalten hätte.
  • Im gleichen Monat hatten wir auch unsere bisher kleinste erfolgreiche Transaktion für Bestellerkredite auf der Plattform. Die Anfrage stammte von einem großen Schweizer Maschinenbauer, der im EU-Ausland produziert und teilweise direkt von dort exportiert. Er kannte aber keine Bank, die 2,5-Millionen-Geschäfte mit seinen kleinen und wenig bekannten Händlern in Osteuropa finanzieren kann. Über X-Tron konnte er eine Bank mit starker Expertise in der Region finden, die das einhergehende Risiko einschätzen und übernehmen konnte.
  • Ein börsennotierter Konzern aus Nordeuropa hat über X-Tron eine Bestätigung für ein Akkreditiv angefragt, mit der er ein Exportgeschäft nach Argentinien absichern kann. Seine Hausbanken konnten ihm für das südamerikanische Land, dessen Rating aufgrund von Zahlungsausfällen zu den 10 niedrigsten der Welt gehört, kein Angebot geben. Über X-Tron konnte der Exporteur jedoch Banken finden, die bereit waren, ihn zu attraktiven Konditionen in das Land zu begleiten.

Neue Funktionen von X-Tron

  • Seit Mitte April können Banken über X-Tron nicht nur Angebote stellen, sondern auf Anfragen auch mit differenziertem Feedback reagieren. So kann ein Unternehmen jetzt erfahren, wie eine Anfrage abgeändert werden müsste, damit mehr Banken Angebote stellen können (z.B. mit einer Verkürzung der Laufzeit) oder aus welchen Gründen bestimmte Banken eine Anfrage ablehnen. Diese Informationen verschaffen einen deutlich besseren Einblick in den Markt und können für die weiteren Gespräche mit dem Kunden sehr hilfreich sein.
  • Ab Mitte Mai können Unternehmen Finanzierungsanfragen und – angebote auf X-Tron nach Schlüsselkriterien wie Land und Bank sortieren, was einen besseren Überblick über die Finanzierungshistorie verschaffen soll.

Wichtige Indikatoren deuten Richtung Verbesserung der deutschen Wirtschaftslage

  • Der Geschäftsklimaindex des ifo-Institutes stieg im April um 0,2 auf 96,8 Punkte, dem höchsten Wert seit Beginn der Pandemie.
  • Nach Angaben der Marktforschungsfirma IHS Markit sind Einkaufsmanager in Deutschland schon seit Monaten so optimistisch wie kaum anderswo auf der Welt. So kletterte der Index der Industrie-Einkaufsmanager auf 66,4 Punkte, was der zweithöchste Wert ist, seit IHS Markit den Indikator vor über 20 Jahren aufgelegt hat.
  • Der BDI prognostiziert einen Anstieg der Exporte um 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Industrieproduktion wird demnach in diesem Jahr fast ebenso hoch über Vorjahr erwartet. Die Industrie erweise sich als „außerordentlich robust“.
  • Laut VDMA mehren sich die Zeichen, dass der schwere Rückschlag des vergangenen Jahres 2021 zumindest teilweise aufgeholt werden kann. Der Auftragseingang liege klar auf Wachstumskurs, und die Chance, dass die Produktion vom zweiten Quartal an wieder wachse, sei ebenfalls gut. Daher wurde die Prognose des realen Produktionswachstums 2021 auf 7 Prozent erhöht.
  • Deutschlands Export hat sich schon wieder deutlich entspannt. Im Februar lagen die Ausfuhren nur noch 2,1 Prozent unter dem Vorjahreswert bzw. dem letzten Wert vor Pandemieausbruch.

Steigende Frachtraten und keine Leercontainer – Europas Exporte in Gefahr

  • Transporte von Containern auf dem Seeweg werden Experten zufolge noch einmal deutlich teurer, dabei befinden sie sich jetzt bereits auf einem historischen Hoch. „Wir gehen davon aus, dass die Raten […] noch einmal erheblich steigen werden“, sagt der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV). Das Problem völlig gestörter Lieferketten sitze aber tiefer und gefährde in Europa insbesondere die exportorientierte deutsche Wirtschaft.“
  • Durch hohe Raten für Schiffsraum fehlen insbesondere Leercontainer, was Exporte unmöglich machen kann. „Wir warten teilweise drei bis vier Wochen, bis wir irgendwo in Deutschland einen leeren Container bekommen“, erläutert der DSLV. Der Ursprung des Dilemmas liege in der Situation zwischen erster und zweiter Corona-Welle, als die Reeder in falscher Einschätzung der Lage Kapazitäten aus dem Markt zwischen Asien und Europa genommen hätten.

USA: Handelsdefizit und Import/Export-Preise auf Rekordhoch

  • Das Defizit in der US-Handelsbilanz ist im März wegen der kräftig steigenden Binnennachfrage auf ein Rekordniveau angeschwollen. Nach Angaben des amerikanischen Handelsministeriums übertrafen die Importe die Exporte um 74,4 Milliarden Dollar. Das sind 5,6 Prozent mehr als im Februar. Ökonomen gehen davon aus, dass das Handelsdefizit in den kommenden Monaten weitere Rekordhöhen erreichen könnte. 
  • Aufgrund globaler Lieferkettenunterbrechungen und sehr hoher Liquidität schnellen die Import- und Exportpreise in die Höhe. Das Ausmaß der Bewegungen ist beachtlich. Nach Angaben von Bloomberg sind die Import- und Exportpreise um 6,9 und 9,1 Prozent gestiegen, dem stärksten Anstieg seit einem Jahrzehnt.

Ausfuhren Chinas Exporte wachsen neunten Monat in Folge

  • Die chinesische Erholung von der Pandemie hat dazu beigetragen, dass das Land den Welthandel dominiert. Im März legten die Exporte in Dollar gerechnet um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu.
  • Es war der neunte Monat in Folge mit einem Wachstum der chinesischen Ausfuhren. Die Importe legten sechs Monate in Folge zu. Für das gesamte erste Quartal ergibt sich damit ein Zuwachs der Exporte um 49 Prozent, für die Einfuhren um 28 Prozent.
  • Trotz Strafzöllen und Handelskrieg kletterten die Ausfuhren in die USA um 75 Prozent im ersten Quartal, weltweit betrug das Plus fast 50 Prozent.
  • China wird nach Prognose der OECD in diesem Jahr um 7,8 Prozent wachsen, nachdem es 2020 trotz Corona-Krise als einziges großes Land ein Plus geschafft hatte. Das Reich der Mitte profitiert in der Corona-Pandemie von der starken Nachfrage nach seinen Produkten – von medizinischer Ausrüstung bis zu Computern für das Homeoffice.
  • Die Weltweltwirtschaft profitiert von der schwungvollen konjunkturellen Erholung in China. Nach Angaben des Zolls stiegen die Importe aus Deutschland im ersten Quartal um 28,4 Prozent. Fachleute sehen diese Nachfrage als einen wesentlichen Grund für die gute Performance der deutschen Industrie in den letzten Wochen. China lieferte über den gleichen Zeitraum 60,5 Prozent mehr Waren nach Deutschland.

Türkei: Allzeit-Rekord bei Exporten

  • Türkische Exporte übertrafen im April das Niveau vor der Pandemie. Mit einem Anstieg von 109 Prozent haben sich die Exporte im Vergleich zum April des Vorjahres demnach mehr als verdoppelt.
  • „Wir haben den höchsten April-Wert aller Zeiten erreicht und auch den zweithöchsten monatlichen Export aller Zeiten“, wird der türkische Handelsminister zitiert. Im Vergleich zum April vor Ausbruch der Pandemie seien die Exporte um 22 Prozent gestiegen, so Mus. Er betonte, dass die türkischen Importe im letzten Monat auf Jahresbasis ebenfalls um 64,1 Prozent auf 21,9 Milliarden gestiegen seien.
  • Auch in den ersten vier Monaten dieses Jahres stiegen die türkischen Exporte im Jahresvergleich demnach um 33,1 Prozent, während die Importe um 19,8 Prozent stiegen.

Russland wickelt zum ersten Mal mehr als die Hälfte seines Exportvolumens ohne Dollar ab

  • Laut Zahlen der russischen Zentralbank fand der größte Rückgang bei der Verwendung des Dollars im Handel Russlands mit China statt: mehr als drei Viertel des Dollar-Umsatzes wurde durch den Euro ersetzt. Nach den Daten für das vierte Quartal stieg der Anteil des Euro an den Gesamtexporten auf 36 Prozent.
  • Die Abkehr vom Dollar im Handel mit China beschleunigte sich 2019, als der große Ölkonzern Rosneft auf den Euro umstieg.
  • Grund für die Entdollarisierung der Wirtschaft sind bisherige Sanktionsrunden und die Gefahr weiterer Sanktionen gegen das Land.
  • Russland plant, neben China auch bei anderen wichtigen Handelspartnern wie Indien und der Türkei stärker auf nationale Währungen zu setzen.
LinkedIn
XING
Email